Oberharzer Jodlerwettstreit

Der Oberharzer Jodlerwettstreit findet 2024 wieder statt.

Alljährlich finden im Harz Jodler-Wettstreite statt. Diese Brauchtumsveranstaltungen dienen dem Erhalt einer alten Harzer Tradition, dem Jodeln. Jodeln ist laut Duden, textloses Singen.Teilnehmen werden kleine und große Künstler im Alter von 5 bis 70 Jahren. Die Jubiläumsveranstaltung steht unter der Schirmherrschaft des Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur. Die Teilnehmer werden in verschiedenen Altersklassen eingeteilt und müssen ein Vortrag bringen, der aus einem Text und einem Jodler besteht, also ein Jodellied. Der Vortrag wird von einer Fachjury, bestehend aus 7 Juroren*innen, nach vorgegeben Kriterien mit Noten von 1,0 bis 6,0 bewertet.

Die Note 6,0 ist die höchste zu vergebene Bewertung. Die Addition aller Bewertungen ergibt dann die Endnote. Zuvor wird die höchste und niedrigste Wertung gestrichen. Alle teilnehmenden Künstler*innen erhalten eine Urkunde. Die ersten drei Platzierten bekommen vom Veranstalter Medaillen in Bronze, Silber und Gold überreicht. Weiterhin werden Pokale übergeben, die von Förderern gespendet werden. Unter dem Titel "Gottschalk holt`s nach", wurde der Harzer Jodler Wettstreit am 21. Dezember 2020 einem großen Fernsehpublikum vorgestellt.

Wie das Jodeln in den Harz kam

Landläufig wird das Jodeln nur den alpenländischen Gebieten, wie Bayern, Schweiz und Österreich zugeordnet, was allerdings nicht ganz richtig ist. Obwohl außerhalb der Alpen, hat der Harz, als nördlichstes Mittelgebirge in Deutschland, eine alte Jodeltradition. Die Anfänge führen uns ca. 400 Jahre in die Bergbauzeit des Harzes zurück. Heutige, moderne Verständigungsmöglichkeiten wie Telefon und internetbegründete Kommunikationsmittel gab es seinerzeit nicht. Verständigungen der Menschen untereinander wurden verbal geführt. Für größere Entfernungen über Berg und Tal musste man sich was einfallen lassen. Hier half das Jodeln weiter.

©glc

Vorrangig wurde das Jodeln von den Menschen ausgeübt, die im Wald arbeiteten. Es waren die Waldarbeiter, die Holzfuhrleute und die Köhler, die diese Art der Verständigung nutzten. In erster Linie allerdings war das Jodeln Lebensfreude, die zum Ausdruck gebracht wurde. Seit den 20er, 30er Jahren des letzten Jahrhunderts wurde das Jodeln musikalisch weiterentwickelt und es wurden Wettstreite durchgeführt. Der Altenauer Karl Reinecke, Gründer des Oberharzer Heimatbundes, lud erstmalig 1936 zu einem Jodler-Wettstreit ein. Als Vortrag wurde ein Lied mit anschließendem Jodler gefordert.

©Heimatbund Oberharz