Oderteich

Deutschlands älteste Talsperre

Mit dem sprunghaften Anstieg der Silberproduktion in den ersten beiden Jahrzehnten des 18. Jahrhunderts erwuchs die Notwendigkeit, die Oder am Einlaufwehr des Rehberger Grabens aufzustauen, um die Gruben besser mit Aufschlagwasser versorgen zu können. Zu diesem Zweck entstand in den Jahren von 1715 bis 1721 der Oderteich.

Dieser ist mit einem Fassungsvermögen von 1,7 Millionen m³ die älteste Talsperre Deutschlands. Der 166 m lange, 19 m hohe Damm bewährt sich bis heute. Der Teichinhalt reichte aus, um die Wasserräder der Sankt Andreasberger Gruben bei Trockenheit drei Monate lang zu versorgen.

Einzigartige Konstruktion des Harzer Teichdamms

Der berühmteste der Harzer Teichdämme weicht in seiner Konstruktion von den anderen recht einheitlich konstruierten Oberharzer Teichbauten ab. Diese besondere Meisterleistung macht den Oderteich zu der bedeutendsten Sehenswürdigkeit der Oberharzer Wasserwirtschaft. Statt eines Stützkörpers aus Erdreich und Steinen verdichtet mit Rasenhaupt, besteht der Teichdamm des Oderteichs aus großen Granitsteinen und Granitsand. Gemäß der Harzer Bauweise wurde luft- und wasserseitig aus behauenen Granitquadern ein mächtiges, mörtelloses Zyklopenmauerwerk errichtet. Dazwischen wurde eine Kerndichtung aus festgestampften Granitsand eingebracht. Dieser hat einen hohen Anteil an Kaolinit, einem Tonmineral, das bei der Verwitterung von Feldspat entsteht und Sandkörner bindet. Insbesondere mechanisch festgestampft, entsteht so eine wasserundurchlässige Dichtungsmasse.

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