Robert Koch-Stadtrundgang

Auf den Spuren des Mediziners aus Clausthal-Zellerfeld

Hätten Sie gewusst, dass Robert Koch ein Oberharzer war? Geboren wurde der Nobelpreisträger im Jahr 1843 in unserem schönen Bergwerksstädtchen Clausthal. Er war das dritte Kind eines Bergamtsleiters und hatte zehn Geschwister. Sein Geburtshaus können Sie heute noch besichtigen. Begeben Sie sich doch einfach auf seine Spuren über den Robert Koch-Stadtrundgang. Vielleicht weckte die Harzer Natur sein frühes Interesse an den Naturwissenschaften. Nach der Schule studierte er erst Philologie, dann Medizin in Göttingen. Er wollte als Kind schon reisender Naturforscher werden. Sein Wunsch ging in Erfüllung: Der berühmte Sohn Clausthals forschte in fernen Ländern zu vielen Krankheiten.

Damit revolutionierte er die Medizin, indem er herausfand, dass bestimmte Krankheiten durch Mikroorganismen und nicht, wie vorher angenommen durch giftige Dämpfe aus dem Erdreich verursacht wurden. Der Wissenschaftler und Bakteriologe wurde 1891 der Leiter des Instituts für Infektionskrankheiten "Koch'sche Institut". Es ist noch heute als "Robert Koch- Institut" bekannt und die zentrale Einrichtung des Bundes im Bereich der Öffentlichen Gesundheit und das nationale Public-Health-Institut. 1905 erhielt Koch den Medizin-Nobelpreis für seine Entdeckung des Tuberkulose-Erregers. Er starb 1910 an den Folgen eines schweren Herzanfalls.

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Der Robert Koch-Stadtrundgang im Detail

Bei dem Stadtrundgang durch das schöne Clausthal  besuchen Sie die Orte, die für den jungen Robert Koch von Bedeutung waren. Sie kommen u.a. vorbei an seinem Geburtshaus, der Kirche, in der er getauft wurde, seinem Gymnasium, dem Familiengrab, dem Wohnhaus und der ehemaligen Robert-Koch-Schule (dem heutigen Mathematischen Institut der TU). Der Weg führt außerdem zum Elternhaus mit der Büste des Nobelpreisträgers, zum Robert Koch-Krankenhaus, der Robert-Koch-Straße und zum neuen Friedhof. Im Bergwerksmuseum befindet sich eine Ausstellung zum Leben und Wirken des berühmten Clausthalers.

Der gesamte Rundgang ohne den Besuch im Oberharzer Bergwerksmuseum dauert ca. 2,5 Stunden. Das Oberharzer Bergwerksmuseum liegt 2,2 Kilimeter vom Ausgangspunkt entfernt. Es gibt auch einen verkürzten Rundgang, der etwa eine Stunde dauert.

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Robert Koch Büste Oberharz
©SHoheisel

Detaillierte Daten und Fakten zu Robert Koch

Im 19. Jahrhundert waren Infektionskrankheiten wie Cholera, Tuberkulose, Diphterie oder Wundinfektion weit verbreitet und jedes Jahr starben weltweit sehr viele Menschen daran. Robert Koch ging dem auf den Grund. Seinen ersten wissenschaftlichen Erfolg hatte Robert Koch im Jahr 1876. Damals wies er nach, dass Infektionskrankheiten durch Mikroorganismen verursacht werden. Bemerkenswert war, dass er seine Forschung dazu in einem selbst eingerichteten Labor in seinem Wohnhaus betrieb und diese dennoch mit Präzision und logischem Aufbau von Beweisketten betrieb.

Während seiner Zeit in Berlin gelang Robert Koch und seinen Kollegen dann der Durchbruch. Sie erkannten, dass Krankheiten durch Bakterien entstehen können. Somit konnten Infektionserreger und Ansteckungswege erkannt werden, woraufhin er Therapieformen und Präventionsmaßnahmen entwickelte. Für seine Forschung wurde er mit neuen wissenschaftlichen Methoden unterstützt, wie u.a. Mikrofotografie, Färbetechniken und die Nutzung von festen Nährböden für die Anzucht von Bakterien. Am 24. März 1882 wurde er mit seiner Verkündung zur Entdeckung des Tuberkulose-Erregers von heute auf morgen weltberühmt. Im Jahr 1905 wurde ihm der Nobelpreis für Medizin für die Entdeckung der Tuberkulose-Bazillen verliehen.

Für die Erforschung von Cholera reiste er 1883 nach Kalkutta in Indien und analysierte dort den Ausbruch der Krankheit, mit dem Erfolg der Identifizierung des Bakterium Vibrio Cholerae. Hier half allerdings auch der italienische Anatom Filippo Pacini, der den Erreger bereits 1854 unter dem Mikroskop entdeckte. In den folgenden Jahren arbeitete Koch als Professor und Direktor an der Berliner Friedrich-Wilhelm-Universität am Institut für Hygiene und gab sein Wissen an zahlreiche interessierte Ärzte aus der ganzen Welt weiter. Dort entwickelte er auch das Heilmittel "Tuberkulin", was sich jedoch später als nicht wirksam herausstellte.

Im Juli 1891 wurde dann das "Königlich Preußische Institut für Infektionskrankheiten" eröffnet und als "Koch'sche Institut" von Robert Koch geleitet. 1900 wurde ein neues Institutgebäude in Berlin-Wedding gebaut und ist bis heute das "Robert-Koch-Institut". Im Anschluss ging er auf Reisen und erforschte verschiedene Tropenkrankheiten, Malaria und die Schlafkrankheit. Am 27. Mai 1910 starb Koch im Alter von 66 Jahren.
Noch heute hängt am Gebäude der örtlichen Harzklinik eine Gedenktafel, die an den weltbekannten Mediziner und seine Leistungen für die Wissenschaft erinnert.