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Gesteinskundlicher Lehrpfad Sankt Andreasberg Alles rund um die Sankt Andreasberger Gesteinswelt

Bei der geologischen Wanderung auf dem gesteinkundlichen Lehrpfad wandern Sie vom Oderteich über den Rehberger Graben bis zur Jordanshöhe und wieder zurück.

Der Wanderweg hat eine Gesamtlänge von ca. 13 km. Sie sollten für Ihre Wanderung etwa 3,5 Stunden einplanen. Sie starten und enden Ihre Wanderung am Oderteich. Der Oderteich liegt direkt an der B 242, ca. 4 km südlich von Torfhaus. Vom Parkplatz Oderteich können Sie entlang des Rehberger Grabens in südlicher Richtung bis nach Sankt Andreasberg wandern.

Der Oderteich mit seinem Fassungsvermögen von 1,7 Mio. m³ und der über 7 km lange Rehberger Graben wurden 1714 - 1723 angelegt, um die Bergwerke in Sankt Andreasberg mit dem notwendigen Wasser zum Antrieb der Bergwerksmaschinen zu versorgen. Nach ca. 800 Metern Wegstrecke können Sie einen Aufschluss der Granitverwitterung bestaunen.

Der Gesteinsverband ist hier bereits soweit aufgelöst, dass nur noch einzelne große Blöcke in einer sandigen Grundmasse schwimmen. Da der Aufschluss im Nationalpark Harz liegt, ist er geschützt. Auch auf Ihrem weiteren Weg können Sie am Brockengranit verschiedenste Verwitterungsformen von Granit entdecken.

Zwischenziel Goetheplatz

  • In den Felsklippen, die hier am Rehberger Graben in Form der „Hohen Klippen“ aufragen, können Sie die Oberkante der Granitintrusion erkennen. Hier lagert zu Hornfels verändertes, älteres Sedimentgestein auf dem später aufgedrungenen Granit. Dieser Aufschluss wurde bereits von Goethe im Jahr 1783 besucht, der hier in seiner (irrigen) Ansicht bestärkt wurde, der Granit sei das „Urgestein“, das alle jüngeren Sedimente unterlagere. Goethe war von diesem Aufschluss so fasziniert, dass er schließlich auf die Schultern des ihn begleitenden Zellerfelder Berghauptmanns v. Trebra stieg, um seine Hand direkt auf die Kontaktfläche legen zu können. Weitere spannende Details können Sie der Geopark-Infotafel am Goetheplatz entnehmen.
  • Vom Grabenweg können Sie tief hinab in das steilwandig eingeschnittene Odertal blicken. Auf dem gegenüberliegenden Hang erkennen Sie große Blockmeere herausgewitterter Granitfelsen und Grauwacken. Unten im Tal weisen Vorkommen von Moränenablagerungen sowie Schuttdecken, Staubecken-Schluffe und -Sande Sie darauf hin, dass der Harz im Pleistozän in geringem Maße vergletschert gewesen ist.

Vom Goetheplatz aus wandern Sie zum Rehberger Grabenhaus, die 1772 als Unterkunft für den Grabenwärter errichtet wurde, der für die Instandhaltung des Wasserlaufs verantwortlich war. Ausgehend vom Rehberger Grabenhaus machen Sie sich auf den Weg zur Bergstadt Sankt Andreasberg und schließlich auf die Jordanshöhe.

Der Gesteinskundliche Lehrpfad auf der Jordanshöhe an der Wettertanne liegt unmittelbar am Naturschutzgebiet "Oberharzer Bergwiesen" bei Sankt Andreasberg sowie an der Grenze zum Nationalpark Harz und kann als Ausgangspunkt für weitere Wanderungen empfohlen werden.

Der Lehrpfad enthält 35 verschiedene Exponate und erfasst damit nahezu alle im Harz vorkommenden Gesteine. Sowohl für Laien als auch für Fachinteressenten bietet sich hier die Möglichkeit, die regionale Gesteinsvielfalt kennen zu lernen. Im Bergwerksmuseum Grube Samson erhalten Sie zudem Begleitheft, das neben einer Kurzeinführung in die Gesteinskunde nähere Auskünfte über Entstehung, Zusammensetzung und Herkunft der Exponate gibt.

Um zum Oderteich, dem Ziel Ihrer Wanderung zurückzukommen, wandern Sie die letzten ca. 1000 m in Richtung Internationales Haus Sonnenberg zurück. Dieses lassen Sie rechts liegen und gehen ein kurzes Stück entlang der L 519 (Richtung Sonnenberg), um am nächsten Parkplatz rechts auf den R. Meyer-Weg in den Wald abzubiegen.

Der Wanderweg führt Sie zwischen dem Kleinen Sonnenberg und dem Rehberg durch ein Gebiet, in dem Sie weitere für den Westharz charakteristische Gesteine vorfinden: Grauwacken und Tonschiefer des Unterkarbons. Der Weg führt Sie direkt zum Rehberger Grabenweg, über den Sie dann auf kurzem Wege wieder den Oderteich erreichen. Alternativ können Sie auch den längeren, aber sehr vielfältigen Weg über das Odertal nehmen oder mit dem Bus zurückfahren.

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