Der Ottiliae-Schacht

Der Ottilae-Schacht in Clausthal-Zellerfeld war von 1878 bis 1930 der zentrale Förderschacht für Silber-, Blei- und Eisenerze im Oberharz. Benannt ist er nach dem preußischen Berghauptmann Ernst Hermann Ottiliae (1821–1904). Heute gehört die Anlage zum UNESCO-Welterbe im Harz. Das eiserne Fördergerüst, errichtet 1876, gilt als das älteste in ganz Europa. Es ist somit ein imposantes Zeugnis der Industrialisierung. Zwischen 1900 und 1905 wurden die Anlagen im großen Rahmen erweitert und modernisiert, inklusive des Neuaufbaus der Erzaufbereitung. Der Schacht wurde auf eine Endteufe von 594 m vertieft. Im Hafen in der Tiefen Wasserstrecke landeten dann die Erze aus den kilometerweit entfernten Abbauten.

 

 

Die Kähne hatten stählerne Förderkästen, diese wurden dann aus der Tiefe zu Tage gefördert.Durch die Modernisierung wurde auch die Förderung auf die Koepe-Förderung (Erfinder Carl Friedrich Koepe (1835-1922), Bergwerksdirektor Zeche Hannover)  umgestellt. Als Treibscheibenförderung war sie nicht so anfällig für Verschleiß wie die Trommelseilförderung. Während des Umbaus gab es eine Tagesförderstrecke bis 1905 vom nahe gelegenen Kaiser-Wilhelm-Schacht zur Zentralaufbereitung der dort geföderten Erze. Dafür wurden die Loren mit Elektrolokomotiven über Schienen transportiert.

 

 

 

 

Mit der Förderbahn zum Ottiliae-Schacht

Die Anlage des Ottiliae-Schacht im Westen von  Clausthal Zellerfeld  ist durch den Fördertum für die Besucher schon von weitem zu sehen. Das 20 Meter hohe Stahlgerüst wurde von der königlichen Zentralschmiede in Clausthal konstruiert und 1876 errichtet. Besucher können diesen beindruckenden Platz der Geschichte des Bergbaus  mit der einstigen Grubenbahn über die Schienen erreichen. Sie diente auch zum Transport der Bergbau-Arbeiter zu ihren Arbeitsstätten. Gestartet wird am Alten Bahnhof in Clausthal. Die historische Bahnfahrt führt Sie über die etwas zwei Kilometer lange Schienenstraße durch Wiesen und Wälder direkt zum Ottiliae-Schacht. Authentisch ratternd und rumpelnd endet die Fahrt dann zu Füßen des Fördergerüsts am Ottiliae-Schacht. Hier können Sie nun die Schachtanlage, eine alte Fördermaschine und eine Dampfmaschine besichtigen. Erleben Sie die bedeutende Bergbau-Geschichte vor Ort.  

 

Förderbahn Ottiliae-Schacht Oberharz
©Welterbe im Harz | Maximilian Wagener

Die Grubenbahn

Die Pläne und Ausführungsunterlagen für die Bahnstrecke entstanden Ende des 19. Jahrhunderts. Im August 1899 wurde die Verträge zur Umsetzung unterschrieben. Ende Dezember fuhren bereits die ersten elektrischen Lokomotiven Probe. Behördliche Abnahme und von da an Streckenfreigabe zum Befahren erfolgte am 15. Januar 1900.

Fakten:

  • Nutzung: 1900 - 1905
  • Streckenlänge: 3,3 Kilometer
  • Endbahnhof: an der Wilhelmer Rolle
  • Ausbau: Zweigstrecke  zur Grube Anna Eleonore (zur optimaleren  Förderung der Bergmannstroster Erze) 

 

 

Otti Bahn Ottiliae Schacht Oberharz
©Markus Tiemann

Besichtigung des Ottiliae-Schachts

Historische Tagesförderbahn

  • Fahrzeiten zum Ottiliae-Schacht: Von 1. Mai bis 31. Oktober immer sonntags um 11.00 und 14.30 Uhr
  • Start- und Zielhaltestelle: Alter Bahnhof Clausthal (neben ZOB) 
  • Preise: Erwachsene 10,00 Euro, Kinder 6,00 Euro und Familien 21,00 Euro 
  • Fahrkarten: erhältlich Alter Bahnhof Clausthal
Info

Hier können Sie das Gelände in einem digitaler Rundgang entdecken:

 Digitaler Rundgang

Lachter Stollen Ottiliae-Schacht Oberharz
©Welterbe im Harz | Benjamin Klingebiel